Technik der Klasse F5B
Modelle
Auf den F5B-Wettbewerben werden unterschiedliche Modelle erfolgreich geflogen. Viele Piloten setzen auf käufliche Modelle wie den Avionik, die Surprise oder den Raketenwurm um die meißtgeflogenen zu nennen. Daneben bauen einige Piloten ihre Modelle selbst. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass alle eingesetzten Modelle in Negativ-Formen hergestellt werden. In den Flügeln wird Glasfaser, Carbon und unterschiedliche Stützstoffe wie Balsa oder Hartschaum verbaut. Die Rümpfe bestehen wegen der größeren Robustheit aus Kevelar, meist im Verbund mit Carbonverstärkungen.
Vom Reglement sind die Modelle nur wenig begrenzt. Die wichtigsten Vorschriften sind:
- Mindestgewicht des Modells ohne Flugakku: 1000 Gramm
- Mindestfläche (Flügel + Höhenleitwerk): 26,66 dm²
- max. Flächenbelastung: 75g/dm²
Antriebe
Zum Einsatz kommen aktuell Getriebemotoren verschiedener Hersteller. Die Untersetzung der Planetengetriebe beträgt dabei entweder 5,2 : 1 oder 6,7 : 1. D.h. die Drehzahl des Läufers im Motor ist um das 5 bzw. 7 fache höher als die Propellerdrehzahl. Bei Propellerdrehzahlen von ca. 10.000 U/min treten Läuferdrehzahlen bis 70.000 U/min auf. Das Gewicht der Motoren liegt zwischen 330 und 450 Gramm. Bei den üblichen Einschaltzeiten von 1,5 bis 2,5 Sekunden pro Steigflug werden kurzzeitig über 5 KW Leistung durchgesetzt.
Um die Leistung vom Akku in den Motor zu bekommen sind entsprechende Regler erforderlich. Diese müssen zum einen die Leistungen aushalten, zum anderen eine hohe Schaltfrequenz haben, um die geforderten Drehzahlen zu ermöglichen.
Logger
Um dem Leistungswildwuchs der mit dem Aufkommen der NiMH Zellen begonnen hatte Einhalt zu gebieten wurde 2008 ein Energielimit auf 1750 Wmin eingeführt. Der Verbrauch der Energie wird über einen Logger, der im Modell mitgeführt wird, aufsummiert. Nach Verbrach dieser Energiemenge wird der Motor vom Logger ausgeschaltet und lässt sich nichtmehr einschalten.
Es bleibt dem Piloten überlassen, wie er sein Modell abstimmt. Je mehr Leistung er fliegen möchte, um so kürzer läuft der Motor. Wer auf zu wenig Laufzeit abstimmt läuft Gefahr dass der Segelflug nicht komplett absolviert werden kann und wichtige Punkte fehlen. Aktuell werden Abstimmungen mit einer Laufzeit zwischen 23 und 28 Sekunden geflogen.
Akkus
...sind zum glück durch die Einführung des Energielimits, der aktuellen LiPo-Zellen und des Akkumindestgewichts von 450g kein größeres Problem mehr. Das Selektieren von Zellen wie es zu NiCd und NiMH Zeiten üblich war ist nichtmehr erforderlich. Als Fausregel für die Akkukapazität gilt, dass nach einem F5B-Flug noch ca. 50% Kapazität übrig bleiben sollten. Beispielsweise werden bei einem 9s Setup pro Flug ca. 1000 mAh verbraucht, die Kapazität des Akkus sollte also bei ca. 2000 mAh liegen.
Propeller
Geflogen werden diverse Eigenbauten oder gekaufte Propeller. Der Durchschnittspropeller hat 17-18,5 Zoll Durchmesser und 19-24 Zoll Steigung. Alle Propeller sind in Carbon gefertigt. Wichtig ist, dass die Propeller die Kräfte beim Motorflug, insbesondere den Anlauf und das Bremsen aushalten.
Reglement und Flugaufgabe der Klasse F5B
Grundsätzlich gelten für Wettbewerbe der Klasse F5B die Regeln aus der B-Mod. Im Folgenden werden die relevanten Reglen in gekürzter Form zusammengefasst.
Überblick
Ein Durchgang in F5B besteht aus 3 Flugaufgaben:
- Streckenflug
- Zeitflug
- Landung
Alle drei Flugaufgaben werden pro Durchgang ohne Flugunterbrechung geflogen. Der Pilot darf für den Flug 2 Helfer mit zum Start nehmen, die z.B. Streckenflug, Zeiten und Thermik ansagen können. An Welt/Europameisterschaften ist zusätzlich zu den Helfern der jeweilige Teammanager an der Startstelle erlaubt. Es werden pro Wettbewerb mindestens 2, maximal 8 Durchgänge geflogen. Ab 4 Durchgängen wird der schlechteste Durchgang jedes Piloten aus der Gesamtwertung gestrichen. An einem normalen Wettbewerb mit brauchbarem Wetter wird versucht 4 Durchgänge zu fliegen. Bei großen Teilnehmerzahlen 3 Durchgänge. An Weltmeisterschaften wird in der Regel die Maximalzahl von 8 Durchgängen geflogen.
Streckenflug
Für den Streckenflug stehen 200 Sekunden zur Verfügung. Während dieser Zeit muss eine Strecke von 150 Metern so oft wie möglich ohne Motor durchflogen werden. Für jede vollendete Strecke erhält der Pilot 10 Punkte. Die Wendenmarken werden als A-Linie und B-Linie bezeichnet. Damit jeder auch die 150 Meter fliegt und nicht abkürzt, befinden sich an der A und B-Linie offizielle Helfer. Diese peilen durch 2 Schnüre, und lösen ein akustisches Signal aus, sobald das Modell die Wendemarke A oder B überquert hat - Der Pilot weiß, dass er jetzt gewendet haben sollte. Im Streckenflug sind maximal 10 Steigflüge außerhalb der Strecke erlaubt. Um dies zu überwachen muss jeder Pilot vor dem Start einen Kontroll-Empfänger abgeben. Dieser wird an eine Box angeschlossen und auf den Motorkanal eingelernt. Damit bekommt die Box mit, wenn der Pilot den Motor einschaltet, und wenn er ihn wieder ausschaltet. Gleichzeitig hängen an der Box die Signale der A und B-Linie. Der Einflug in die Strecke muss von der A-Linie her erfolgen. Registriert die Box das A-Linien Signal vor dem Motor-Aus Signal ist der Einflug ungültig (Motor war beim Streckeneinflug an). Der Pilot muss umdrehen, und erneut einfliegen. Tut er dies nicht, zählt sowohl die Strecke von A nach B, als auch die Strecke von B nach A nicht. Während des Streckenflugs darf die Sicherheitslinie nicht überflogen werden. Ein Überfliegen der Sicherheitslinie führt dazu, dass der Pilot landen muss, und der komplette Flug mit 0 Punkten gewertet wird. Die Sicherheitslinie schützt den Bereich in dem sich Pilot/Helfer sowie die Wenderichter und die Wettbewerbsleitung aufhalten. Es befindet sich jeweils maximal ein Modell im Streckenflug.
Segelflug
Sofort nach den 200 Sekunden Streckenflug beginnt der Segelflug. Der Segelflug dauert genau 600 Sekunden. Für jede Sekunde erhält der Pilot einen Punkt. Der Motor darf während des Segelflugs beliebig oft eingeschalten werden. Für jede Sekunde Motorlaufzeit werden jedoch drei Punkte abgezogen. Die Landung muss genau nach 600 Sekunden erfolgen, für jede Sekunde über oder unter 600 Sekunden wird ein Punkt abgezogen.
Landung
Für die Landung gibt es 3 Kreise, die wie eine Zielscheibe angeordnet sind. Der kleinste Kreis hat einen Durchmesser von 10 Metern und ergibt 30 Punkte. Der mittlere Kreis hat 20 Meter Durchmesser und ergibt 20 Punkte, der größte 30 Meter Durchmesser und 10 Punkte. Bei einer Landung außerhalb der Kreise gibt es keine Landepunkte. Wer länger als 630 Sekunden segelt bekommt ebenfalls keine Landepunkte mehr, egal wo er landet.
Modell
Grundsätzlich sind Flächenmodelle mit Elektroantrieb zugelassen. Dabei gelten folgende Spezifikationen für Modell und Akku:
- Mindestgewicht des Modells ohne Flugakku: 1000 Gramm
- Mindestfläche (Flügel + Höhenleitwerk): 26,66 qdm
- Gewicht des Flugakkus: min. 450 Gramm
- Akku: Wiederaufladbar, max. 42V Spannung
- Maximale Energiemenge pro Flug: 1750 Wmin (ab 1750 Wmin wird je 3 Wmin ein Punkt abgezogen)
Elektrosegelflug
Definition nach FAI: Elektrisch angetriebene ferngesteuerte Elektromodellflugzeuge
FAI Klassen in denen Weltmeisterschaften ausgetragen werden
Provisorische Klassen
F5E - Solarelektroflugmodelle
F5F - Elektrosegelflugmodelle mit max. 6 Zellen LiPo (größere Modelle mit weniger Energieverbrauch als in F5B)
F5G - Elektrogroßsegler
F5H - offene Elektrosegelflugmodelle
F5J - Thermikdauerflug mit Elektroflugmodellen
Jahresbericht Elektroflug für das erfolgreiche Sportjahr 2012!
F5F
Grundlagen
- Reglement und Flugaufgaben
- BeMod 45-503 Klasse F5F
- Technik der Klasse F5F
Steckbrief
Die Klasse F5F ist weitgehend identisch zur Klasse F5B. Die Flugaufgabe ist komplett identisch, der Unterschied liegt in der Modelldefinition (s. Abgrenzung F5F / F5B). Ein Wertungsflug besteht aus den 3 Teilaufgaben:
- Streckenflug
- Zeitflug
- Landung
Abgrenzung F5F / F5B
Ursprünglich als Einstiegsklasse für F5B-Interessierte gedacht, sind die geflogenen Leistungen etwas geringer und die Modelle größer und damit etwas einfacher zu fliegen. Ungeachtet dessen ist die Herausforderung in F5F erfolgreich zu sein nicht geringer als in F5B. Die Unterschiede liegen wie eingangs geschrieben in der Modelldefinition:F5F | F5B | |
Mindestgewicht | 1500 g (Flugfertig!!!) | 1000 g (ohne Flugakku!!!) |
Mindestfläche | 36 dm² | 26,66 dm² |
max. Anzahl Zellen in Seriell-Schaltung | 6 (LiPo) |
max. 42 V |
Akku Mindestgewicht | 300 g | 450 g |
Begrenzung der Leistung durch Limiter oder Logger |
max. 1300 Watt-min | max. 1750 Watt-min (nur Logger) |
Details
Details zum Reglement können im F5B-Reglement nachgelesen werden, da die gleichen Flugaufgaben, Punkteverteilungen und Regeln gelten. Dabei sollte man die Tabelle von oben im Hinterkopf behalten, und immer wenn einer der oberen Werte im Reglement vorkommt diesen gedanklich mit dem F5F-Wert ersetzen.Aufgrund der nahen Verwandschaft zu F5B lohnt für einen Einblick in die Technik ebenfalls ein Blick in den F5B-Bereich Modelle und Technik.
Termine - DAeC Terminkalender Fernlenkflug
Termin | Wettbewerb | Veranstalter |
Deutsche Meisterschaft 2018 | ||
Stand 03/2018 | Rahmenausschreibung | DAeC Sportausschuss |
Ausschreibungen 2018 | ||
21.07.2018 | 1. TW F5F DM Bad Kissingen | DAeC / MFG Bad Kissingen e.V. |
18.08.2018 | 2. TW F5F DM Bad Brückenau | DAeC / RF Bad Brückenau e.V. |
08.09.2018 | 3. TW F5F DM Biebertal | DAeC / MFV Biebertal e.V. |
Ergebnisse 2018 | ||
Ergebnis Bad Kissingen | DAeC / MFG Bad Kissingen e.V. | |
Ergebnis Bad Brückenau | DAeC / RF Bad Brückenau e.V. | |
Ergebnis Biebertal | DAeC / MFV Biebertal e.V. | |
DM Gesamtwertung nach 1. TW |
F5F-Workshop 2018
Für alle Interessierten haben sich die hessischen F5F-Modellflieger zusammengetan und bieten einen Workshop am
- April in Wetzlar Garbenheim an, um allen diese interessante Modellflugklasse näher zu bringen.
Sowohl in Theorie, wie
- Optimierungen am Modell und Antrieb (daher Modell mitbringen)
- Arbeiten mit Auswertungssoftware des Loggers
- Flugtaktik (Flugeinteilung und Energiehaushalt)
- F5F 1300 oder 900 - was passt für mich?
als auch in der Praxis wird vieles behandelt.
Die Teilnahme ist kostenlos.
Weitere Infos s. Einladung.
Info 900 W/min Wertung
Im Zuge der Zukunftsgestaltung der Klasse F5F werden wir in Deutschland in allen drei Teilwettbewerben für die Deutsche Meisterschaft F5F auch eine gesonderte Wertung mit Leistungsreduzierung fliegen. Die Energie wurde dabei auf 900 WMin begrenzt. Dadurch konnten schon beim ersten Teilwettbewerb in Bad Kissingen 5 neue Piloten gewonnen werden. Seitens unseres holländischen Freundes Gerben van Berkum werden für die Gesamtwertung der 900 WMin-Wertung Poakle gestiftet, die in Biebertal überreicht werden. In den Wertungslisten sind die Piloten die mit 900 WMin geflogen sind markiert.
Ergebnisse 2017
Deutscher Meister 2017 in der Klasse F5F wurde Erich Töpfer gefolgt von Jörg Thorn und André Müller. Gratulation vor allem Erich, der gezeigt hat, dass sich Training und jahrelanger Einsatz lohnt.
Die Energiereduzierung auf 900 WMin, für die sich immerhin 6 Piloten entschieden haben, dabei waren 5 Piloten das erste Mal überhaupt auf einem F5F Wettbewerb, gab es zusätzlich eine gesonderte Wertung. Diese gewann Altmeister Herrmann May (2.v.r.) vor Markus Lang (r) und Heinz Kirchner. Alle 900 WMin-Piloten zeigten, dass es mit weniger auch gut geht und der Spaß und die Freude an einem F5F-Wettbwerb genauso groß.